„Biotechnologie schafft Zukunft, denn einerseits ergeben sich ganz neue Möglichkeiten bei der Bekämpfung schwerer Krankheiten wie Krebs oder Diabetes und gleichzeitig ist Biotechnologie weltweit ein Wachstumsfeld und bietet damit für unser Bundesland eine große Chance, sich wirtschaftlich in einem weiteren Bereich zukunftsfähig aufzustellen", so Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Lange bevor 2021 mit der Entwicklung des mRNA-Corona-Impfstoffes das Potential der Biotechnologie offensichtlich wurde, habe die Landesregierung massiv in diesen Forschungsbereich investiert. „Rheinland-Pfalz zu einem weltweit sichtbaren Biotechnologie Standort zu machen, ist unser Regierungsschwerpunkt, dazu haben wir alle zentralen Akteure des Landes zusammengebracht, Potentiale gebündelt und Strategien entwickelt, um den Erfolg von BioNTech für die Biotechnologie insgesamt und für Rheinland-Pfalz zu nutzen“, sagte die Ministerpräsidentin. So habe das Land gezielt in die Forschungsinfrastruktur investiert und mit dem Biotechnologiebeirat, dem Landeskoordinator für Biotechnologie und der Biotechnologie-Akademie neue Strukturen geschaffen und die Vernetzung und Internationalisierung vorangetrieben. „Die Liste ist lang und bis 2026 werden wir ein Volumen von bis zu 800 Millionen Euro für die Biotechnologie und die Lebenswissenschaften in Rheinland-Pfalz zur Verfügung stellen. In Rheinland-Pfalz ist viel positive Bewegung. Wir können stolz darauf sein, dass Land, Wissenschaft, Unternehmen und Kommunen an einem Strang ziehen. Dadurch bekommen wir die Dynamik, die wir in diesem hoch kompetitiven Bereich brauchen. Gemäß dem Motto „Stärken stärken“ bin ich froh über die Ergebnisse der Studie, die uns aufzeigen, wie wir uns gemeinsam noch besser aufstellen können“, betonte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
„Mit Spitzenforschung und qualitativ hochwertigen Ausbildungsmöglichkeiten in der Bio- und Informationstechnologie hat Rheinland-Pfalz eine sehr gute Ausgangsbasis zur Schaffung weiterer Ausgründungen von Biotechunternehmen“, sagte Thilo Kaltenbach, Studienleiter und Partner bei Roland Berger. „Denn speziell die Bereiche, in denen das Bundesland besonders stark ist, wie Immuntherapie, Alternsforschung, mRNA, jeweils in Verbindung mit Künstlicher Intelligenz, werden international mit hohen Wachstumsraten im Umsatz zulegen. Um von diesen Trends weiter zu profitieren, sollte Rheinland-Pfalz einen Translationsmotor schaffen, der Forschung, übergreifende Koordination, Zugang zu privater Finanzierung und entsprechende Gründerkultur verbindet. Er funktioniert wie ein Antrieb, der die am Standort vorhandenen Stärken optimal auf die Straße bringt. Dadurch können noch mehr Unternehmen schneller zur Ausgründung geführt werden“, so der Studienleiter.
„Die Studie der Roland Berger GmbH zeigt, dass wir in Rheinland-Pfalz in Forschung und Lehre stark aufgestellt sind. Den eingeschlagenen Weg der gezielten Anschubfinanzierungen werden wir daher konsequent weiter beschreiten und dynamisch weiterentwickeln. Wir haben parallel zur Studienerstellung gearbeitet und bereits Maßnahmen und Projekte angestoßen, die in der Umsetzung vorangeschritten sind. Ein besonderer Meilenstein ist hierbei die Entscheidung, eine Plattform für Biotechnologie und Life Sciences am TechnologieZentrum Mainz GmbH (TZM) aufzubauen. Zusammen mit den Stakeholdern im Land werden wir unsere Stärken weiter ausbauen und zusätzlich weitere Potenziale gemeinschaftlich erschließen“, sagte Wissenschaftsminister Clemens Hoch. Er führte weiter aus, dass man die Kooperations- und Translationskapazitäten im Land ausbauen werde. Besondere Zukunftspotenziale lägen an der Schnittstelle der Künstlichen Intelligenz mit der Biotechnologie und der gesundheitsbezogenen Forschung. Mit dem Zukunftscluster curATime habe der Standort seine Stärken schon unter Beweis stellen können. Zentral sei jedoch vor allem die Vernetzung der vielfältigen Kompetenzen im Land.
Der Landeskoordinator für Biotechnologie, Prof. Eckhard Thines, ergänzte: „Der Biotechnologiestandort Rheinland-Pfalz zieht besondere Stärke aus seiner Breite. Insbesondere durch Kooperationen und Interdisziplinarität entstehen hieraus Innovationspotenziale, die Antworten auf die großen gesellschaftlichen Fragestellungen bieten. Hierbei können wir auf der jahrzehntelangen Förderung der Grundlagenforschung und starken Investitionen in die Infrastruktur aufbauen."
Weitere Informationen unter https://biotech.rlp.de/
Link zur Studie biotech.rlp.de/fileadmin/biotech/Downloads/20230718_Roland_Berger_Biotechnologie_Studie_RLP.pdf