| Jüdische Kultur in Rheinland-Pfalz

Erinnerungs- und Begegnungsstätte ehemalige Synagoge Niederzissen feiert 10-jähriges Jubiläum

„Nie wieder – das ist die Verpflichtung unser aller dazu, dass wir für eine freie, demokratische Gesellschaft eintreten. Der Verein zur Förderung des Kulturgutes „ehe-malige Synagoge“ Niederzissen leistet hier vor Ort wichtige Gedenkstättenarbeit und gibt den Menschen eine Anlaufstelle, um die Geschichte der Jüdinnen und Juden vor Ort kennenzulernen. Es ist mir daher ein besonderes Anliegen, an der heutigen Veranstaltung teilzunehmen“, sagte Daniel Stich, Ministerialdirektor im Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit, anlässlich des 10-jährigen Jubiläums der Erinnerungs- und Begegnungsstätte ehemalige Synagoge Niederzissen.

2009 beschloss die Gemeinde Niederzissen mit der finanziellen Unterstützung der rheinland-pfälzischen Kulturstiftung den Ankauf der Synagoge. Mit Hilfe von Bewilligungsgeldern des Landes Rheinland-Pfalz und beträchtlicher Eigenleistungen des örtlichen Kultur- und Heimatvereins, wurde 2012 die Erinnerungs- und Begegnungsstätte eingeweiht. Im gleichen Jahr gründete sich der Verein zur Förderung des Kulturgutes „ehemalige Synagoge“ Niederzissen, der sich seitdem um die Erhaltung, die Aufarbeitung und museale Darstellung kümmert.

Die Ansiedlung jüdischer Menschen in Niederzissen reicht bis in das Jahr 1250 und hat eine lange geschichtliche Tradition. Zentraler Bestandteil der jüdischen Dorfgemeinschaft war die Synagoge, deren Mitglieder aus den regionalen Nachbargemeinden kamen. Infolge der Reichsprogrammnacht vom 9. auf den 10. November wurde auch die Synagoge entweiht und dessen Inventar zerstört. Vertreter der noch existierenden jüdischen Gemeinde mussten die Einrichtung auf staatlichen Druck hin an einen Schmied im Ort verkaufen.

„Wir wollen auch in Zukunft Orte der Gedenkarbeit, die an die Opfer erinnern, aber auch lebendige Orte jüdischen Lebens und Lebensorte anderer verfolgter Gruppen in Rheinland-Pfalz weiter fördern, um so Aufklärungsarbeit an originären und authentischen Orten erlebbar zu machen. Die Erinnerungs- und Begegnungsstätte ehemalige Synagoge Niederzissen ist für dieses Anliegen der Landesregierung ein Paradebeispiel“, so Ministerialdirektor Daniel Stich.

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