„Die rheinland-pfälzischen Hochschulen und Universitäten haben während der Corona-Pandemie ihre besondere Anpassungsfähigkeit unter Beweis gestellt, indem sie sich schnellstmöglich erfolgreich auf einen digitalen Betrieb umgestellt haben. Dafür hat ihnen die Landesregierung ein Programm zur Stärkung der Digitalisierung im Umfang von 50 Mio. Euro zur Verfügung gestellt. Die Trierer Universität nimmt mit ihrem Projekt „Lehramt nextGen“ eine Vorreiterrolle bei der Förderung digitaler Kompetenzen in der künftigen Lehramtsausbildung ein. Die Aus- und Weiterbildung der Lehrerinnen und Lehrer ist ein zentraler Baustein, um künftige Generationen darauf vorzubereiten, mit digitalen Tools kompetent, zielgerichtet und verantwortungsvoll umzugehen. Umso mehr freue ich mich, heute dieses Projekt mit einer Zuwendung in Höhe von 765.000 Euro von Landesseite unterstützen zu können“, so Staatssekretär Alt. Auch das zweite Projekt „Studierendenakte nextGen“ sei ein wichtiges Vorhaben zur Digitalisierung der Organisationsstruktur der Universität.
„Mit jedem Jahr spüren wir die Veränderung, die die Digitalisierung in die akademische Welt hineinträgt. Die Corona-Pandemie hat vieles beschleunigt. Mit den neuen Projekten bauen wir das bisherige Fundament in diesem Bereich aus, so dass es noch möglichst viele Stockwerke tragen kann. Was für das Lehramt gut ist, ist auch gut für die Studiengänge im Bachelor- und Masterbereich. Nicht nur die Studierenden lernen dazu, auch wir“, so Universitätspräsident Prof. Dr. Michael Jäckel.
Das Projekt „Lehramt nextGen“ der Universität Trier hat es sich zum Ziel gesetzt, einen stärkeren Fokus auf digitale Kompetenzen in der Lehrerbildung zu legen. Unter anderem sollen dabei virtuelle und hybride Lehr- und Lernszenarien erprobt und die Studiengänge davon ausgehend sinnvoll weiterentwickelt werden. Lernräume auf dem Campus der Universität sollen als „Future Learning Spaces“ mithilfe digitaler Technologien zukunftsfähig gemacht werden. Außerdem plant die Universität nach den Erfahrungen in der Corona-Pandemie ihre digitalen Lern- und Prüfungsplattformen kritisch zu evaluieren und bedarfsgerecht fortzuentwickeln. Teil des Vorhabens ist zudem der Ausbau digitaler Beratungs- und Unterstützungsangebote für Lehramtsstudierende und die Stärkung des Theorie-Praxis-Bezugs im Lehramtsstudium durch die digitalgestützte Vernetzung mit Schulen.
Die Corona-Pandemie hatte weitreichende Folgen für den Schulalltag an rheinland-pfälzischen Schulen, der im vergangenen Jahr zu großen Teilen von zu Hause stattfinden musste. Trotz des großen Engagements von Schulen und Lehrkräften hat der Fern- und Wechselunterricht während der Pandemie offengelegt, dass die Digitalkompetenzen von Lehrerinnen und Lehrern wie etwa der Umgang mit digitalen Lehrplattformen oder Prüfungen weiter gezielt gefördert werden müssen. Gerade für angehende Lehrerinnen und Lehrer hat die Pandemie die Dringlichkeit eines kompetenten Umgangs mit digitalen Tools und virtuellen Lehr-, Lern-, und Prüfungsszenarien offenbart und deutlich gemacht, dass digitale Formate in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen werden. Das Projekt „Lehramt nextGen“ legt deshalb seinen Fokus auf eine breite Stärkung des Digitalisierungsbezugs im Rahmen des Lehramtsstudiums, wodurch ein wichtiger Beitrag zu einem reibungslosen Unterricht auch im Falle von Schulschließungen geleistet werden kann.
„Von den Projekterfahrungen zum sinnvollen Einsatz digitaler Tools im Unterricht und zur Frage, wie angehende Lehrerinnen und Lehrer in ihren digitalen Kompetenzen weiter geschult werden können, profitiert nicht nur die Universität Trier, sondern auch andere rheinland-pfälzische Hochschulen in der Weiterentwicklung ihrer Lehrerbildung. Damit wird die Lehrerbildung in Rheinland-Pfalz nachhaltig an die Bedingungen eines digitalen Zeitalters angepasst“, erläutert Staatssekretär Dr. Alt und ergänzt: „Das geförderte Projekt „Studierendenakte nextGen“ stellt sicher, dass Studierende der Universität Trier auch in Zeiten von Gebäudeschließungen ungehinderten Zugang zu Verwaltungsleistungen der Universität haben und ihr Studium ohne Verzögerung aufnehmen, fortsetzen oder beenden können. Durch die Digitalisierung der Studierenden- und Prüfungsverwaltung wird das Zusammenspiel von Studierenden, Lehrenden und Verwaltung effizienter und transparenter. Dieser verbesserte Service stärkt die Universität Trier in ihrem Profil als moderne Hochschule.“
Mit dem Projekt „Studierendenakte nextGen“ plant die Universität Trier, Organisationsstruktur und administrative Prozesse stärker an die Erfordernisse einer digitalen Welt anzupassen. Ziel ist es, den Zugang zu Serviceleistungen auch in Pandemiezeiten zu gewährleisten, die Digitalisierung ihrer Studierenden- und Prüfungsverwaltung stärker voranzutreiben und dabei auf den bereits von ihr erreichten Meilensteilen im digitalen Campus Management aufzubauen. Während der Pandemie war auch der Zugang zu den Studierenden- und Prüfungsverwaltungen der Hochschulen erheblich eingeschränkt. Dadurch hatten Studierende zum Teil Schwierigkeiten, im gewohnten Umfang auf die Serviceleistungen der Hochschulverwaltungen zuzugreifen. Im Mittelpunkt des Projektes steht dabei die elektronische Studierendenakte der nächsten Generation, die Papierakten ersetzen und alle Prozesse der Studierenden- und Prüfungsverwaltung – von Bewerbungen über Einschreibungen, Fachwechsel, Beurlaubungen, Prüfungsvorgänge und Zeugniserstellung – vollständig digitalisieren soll. Mit Hilfe der elektronischen Studierendenakte soll der Service für nationale und internationale Studienbewerber und -bewerberinnen und für Studierende über ihren gesamten Studienverlauf hinweg optimiert werden. Durch die Digitalisierung von Prozessen in der Studierenden- und Prüfungsverwaltung kann die Zahl der persönlichen Kontakte an der Universität minimiert und so das Studium unter Pandemiebedingungen sicherer gemacht werden.
Sonderprogramm Digitalisierung an den Hochschulen
Um die Digitalisierung an den Hochschulen zu stärken, hat das Land Rheinland-Pfalz ein Programm zur Förderung der digitalen Lehre in Höhe von 50 Millionen Euro aufgesetzt. Damit werden nachhaltige Digitalisierungsprojekte in Forschung, Lehre und Verwaltung gefördert werden.