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Ministerialdirektor Daniel Stich würdigt die Einrichtung der Hebammenzentrale „Wunderwerk-Hebammen in Asbach“

Die Sicherung der flächendeckenden Hebammenversorgung und die Stärkung der geburtshilflichen Versorgung sind dem Land ein besonderes Anliegen und werden mit Priorität behandelt. Ein wichtiger Baustein, der mittlerweile fest zur geburtshilflichen Versorgung gehört, sind Hebammenzentralen. Dies sind Anlaufstellen, die werdenden Eltern bei der Suche einer betreuenden Hebamme helfen oder wenn nötig, auch selbst Hebammenleistungen anbieten, um keine Schwangere in dieser sensiblen Phase allein zu lassen. „Es freut mich sehr, dass die Verbandsgemeinde Asbach in Zusammenarbeit mit einigen Hebammen vor Ort in Eigeninitiative die Hebammenzentrale „Wunderwerk-Hebammen“ auf die Beine gestellt hat. Damit wird die geburtshilfliche Versorgung in der Region maßgeblich unterstützt“, würdigt Daniel Stich, Ministerialdirektor im Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit das Engagement der Beteiligten. Gerade vor dem Hintergrund der Anfang 2022 erfolgten Schließung der nächstgelegenen stationären Geburtshilfe (Cura Klinik in Bad Honnef, NRW) sei das ein wichtiger Schritt und gleichzeitig ein Projekt mit Vorbildcharakter, ergänzte Stich.

Die Hebammenzentrale in Asbach greift nicht auf eine finanzielle Unterstützung des Landes zurück, im Gegensatz zu den drei bereits bestehenden rheinland-pfälzischen Hebammenzentralen in Daun / Vulkaneifel, Trier-Saarburg und Mainz-Bingen. Diese Standorte werden maßgeblich durch Gelder des Landes Rheinland-Pfalz unterstützt. „Die Hebammenzentralen leisten eine unverzichtbare Arbeit und wir wollen, dass in naher Zukunft im Bereich der ambulanten Versorgung noch weitere Hebammenzentralen im Land entstehen, denn durch die Vermittlungsleistung der Hebammenzentralen und weiterer Angebote können schwangere Frauen und junge Familien gut unterstützt werden“, betont Stich.

Neben der Versorgung im Bereich Geburtshilfe leistet das Land auch einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung. So wurde bereits zum Wintersemester 2021/2022 der Bachelorstudiengang Hebammenwissenschaft an der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen mit jährlich 46 Studienanfängerplätzen eingerichtet. Darüber hinaus wird zum Wintersemester 2023/2024 an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Fachbereich Universitätsmedizin ein weiteres Angebot mit 30 Studienanfängerplätzen jährlich an den Start gehen. Damit wird zukünftig für das hebammenwissenschaftliche Studium eine jährliche Aufnahmekapazität von 76 Plätzen zur Verfügung stehen.

Um die Versorgungssicherheit der Geburtshilfe weiter zu unterstützen, erhalten die Krankenhäuser mit Geburtshilfeabteilungen außerdem eine finanzielle Förderung. So wurden im April auf bundesgesetzlicher Grundlage nach einem von den Ländern festgelegten Verteilungsschlüssel zusätzliche finanzielle Mittel in Höhe von 120 Millionen Euro jeweils für die Jahre 2023 und 2024 zur Verfügung gestellt. Für die rheinland-pfälzischen Geburtskliniken stehen damit jeweils rund 5,78 Millionen Euro für 2023 und 2024 zur Verfügung. Da das Ministerium alle 29 Geburtsstationen im Land als bedarfsnotwendig eingestuft hat, erhält auch jede Einrichtung einen Anteil der finanziellen Förderung.

„Unser Fokus bei der Verteilung der finanziellen Mittel liegt auf den kleinen Geburtskliniken im ländlichen Raum, um die Versorgungssicherheit in der Fläche zu stärken und einen – bei begrenzten Finanzmitteln – dennoch möglichst wirkungsvollen Bei-trag zur Sicherung der flächendeckenden geburtshilflichen Versorgung zu leisten. Gleichzeitig wurde die Qualität der geburtshilflichen Versorgung ausreichend berücksichtigt“, sagte Daniel Stich, Ministerialdirektor im Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit. „Die Geburtshilfen sollen so finanziell stabilisiert werden, und dies noch bevor die grundlegende Krankenhausreform die Finanzierungsbedingungen ganz grundsätzlich zugunsten der Geburtshilfen ändern werde“, so Stich.

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