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Staatssekretär Denis Alt: Ezidinnen und Eziden sind sichtbarer Teil unserer Gesellschaft

Die Verbrechen der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) an den Ezidinnen und Eziden im Nordirak 2014 wurden von internationalen Organisationen wie den Vereinten Nationen und dem Europarat als Völkermord eingestuft. Auch der Deutsche Bundestag folgte diesem Votum Anfang dieses Jahres. Insgesamt starben in Nordirak und Syrien über 5.000 Menschen.

„Die Gräueltaten sind kaum in Worte zu fassen und allein den Berichten zu folgen, schmerzt. Das erlittene Leid kann von Nicht-Betroffenen weder verstanden noch nachempfunden werden und sicherlich ist es für Betroffene selbst kaum zu begreifen, was den Menschen widerfahren ist. Der Schmerz ist spürbar und wir stehen in Rheinland-Pfalz fest an der Seite der Ezidinnen und Eziden. Das, was 2014 im Nordirak geschah, war ein Völkermord und wir werden das nicht vergessen“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit, Dr. Denis Alt, in seiner Rede bei der Gedenkfeier zum Völkermord an den Eziden im Mainzer Landesmuseum. Das Leben in der Diaspora sei von vielen Neuerungen und Unwägbar-keiten, oft von Schmerz und Hoffnung zugleich, geprägt. Die Ezidinnen und Eziden in Deutschland hätten gezeigt, dass sie ihr Leben in der Diaspora annehmen und aktiv gestalten wollen. „Sie sind ein aktiver, sichtbarer und geachteter Teil unserer Gesellschaft in Deutschland“, so der Staatssekretär.

In Deutschland leben schätzungsweise zwischen 200.000 und 500.000 Ezidinnen und Eziden; ihre Anzahl hat sich zuletzt aufgrund des Völkermords 2014 durch den IS im Nordirak und die damit verbundene Fluchtbewegung stark erhöht und die Angaben variieren stark. „Religiöse Minderheiten werden weltweit verfolgt, ihnen werden grundlegende Menschenrechte verwehrt und sie leiden häufiger unter sozialen, ökonomischen und ökologischen Krisen“, sagte Alt. Umso wichtiger sei es, dass Deutschland klar zu dem Grundsatz der Religionsfreiheit und der Freiheit der Religionsausübung stehe. „Die Landesregierung Rheinland-Pfalz setzt sich deshalb in Zusammenarbeit mit den anderen Ländern und der Bundesregierung aktiv dafür ein, dass alle Religionen in Deutschland gleichberechtigt gelebt werden können“, sagte Staatssekretär Alt.

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