„Mit der Etablierung eines industriellen „Internets der Dinge“ ist es dem IVW möglich, Umweltfolgen von Leichtbautechnologien besser zu erforschen. Die Projektförderung der Landesregierung trägt dazu bei, dass das Institut, das an modernsten Technologien und Materialien arbeitet, seine erhobenen Daten zusammenführt und mit Blick auf eine optimierte Ökobilanz auswerten kann“, so Katharina Heil. Damit agiere das Institut nachhaltig und verantwortungsbewusst und habe einen klaren Vorteil gegenüber anderen Forschungseinrichtungen und Unternehmen der Branche. Bei einer Umsetzung des Projektes zum gegenwärtigen Zeitpunkt könne dies die überregionale Sichtbarkeit und Konkurrenzfähigkeit des Instituts weiter erhöhen. Dabei zeige sich ein weiteres Mal wie wichtig die Arbeit des IVW für die Wissenschaft und die Industrie in der Region und ganz Rheinland-Pfalz sei.
Prof. Dr.-Ing. Ulf Breuer, Wissenschaftlicher Geschäftsführer des IVW: “Wir freuen uns riesig über diese Landesförderung! Mit diesem Projekt können wir ganz neue Erkenntnisse gewinnen, die zu viel effizienteren Herstellungsprozessen von Faserverbundbauteilen führen werden, ohne unerwünschte Produktionsabfälle, teure Nacharbeiten und Reparaturen oder gar Ausschuss.“
Das IVW verweist darauf, dass die Gesamtbilanz schon heute zu Gunsten von faserverstärkten Kunststoffverbundwerkstoffen ausfällt, sieht aber auch erhebliches Potenzial zur weiteren Verbesserung der Bilanz im Bereich der Produktionstechnik. Um diese Potenziale zu heben ist es erforderlich, für jeden Verfahrensschritt umfangreiche Daten zu messen, zu sammeln, zu analysieren und zu visualisieren – und zwar möglichst in Echtzeit. Zwar werden bereits heute an vielen Maschinen und Geräten in den Werkstätten des IVW Daten erhoben und gespeichert, jedoch werden diese in der Regel nicht unmittelbar zusammengeführt und mit Blick auf die Ökobilanz ausgewertet. Hierfür wird eine Vernetzung der Datenquellen, ein „industrial internet of things“ (IIoT), benötigt.
Das IVW ist ein deutschlandweit führendes Forschungsinstitut im Bereich der Verbundwerkstoffe. Es hält zahlreiche Schutzrechte und fördert Ausgründungen von Unternehmen. Im IVW werden Grundlagen für zukünftige Anwendungen von Verbundwerkstoffen, die insbesondere für die Mobilität der Zukunft, die Bereiche Energie, Klima und Umwelt, die Produktionstechnologie sowie für das Gesundheitswesen von großer Bedeutung sind, erforscht. Neue Werkstoffe, Bauweisen und Fertigungsprozesse werden untersucht und nach der Erarbeitung des Grundlagenverständnisses für die jeweiligen Anforderungen maßgeschneidert. Dabei steht die gesamte Prozesskette von den werk-stofflichen Grundlagen über die Charakterisierung und Simulation, die Bauweisen und die Fertigungstechnik bis zum Bauteilversuch und Recycling im Fokus. Verbundwerkstoffe leisten als besonders leichte und energiesparende Materialien wichtige Beiträge zur Senkung von Emissionen, zur Schonung natürlicher Ressourcen und zur Sicherheit.
Das IVW wurde 1990 gegründet und 2021 in die gemeinsame Förderung der Leibniz-Gemeinschaft aufgenommen