„Die JGU ist eine wichtige Säule beim Ausbau des Biotechnologiestandortes Rheinland-Pfalz. Für die aktuelle Legislaturperiode hat die Landesregierung sich das klare Ziel gesetzt, Rheinland-Pfalz in der Biotechnologie zu einem international bekannten Standort weiterzuentwickeln. Mit der Landeszuwendung wird nun am Biotechnologiestandort Mainz ein weiteres wichtiges Puzzleteil an seinen Platz gelegt. Zugleich wird der internationale Austausch aktiv gefördert und Forschungsnetzwerke über die Landesgrenzen hinaus gestärkt“, sagte Wissenschaftsminister Clemens Hoch.
Im Rahmen der European Universities Initiative hat die Johannes Gutenberg-Universität Mainz in den letzten beiden Jahren in der FORTHEM-Allianz mit sechs anderen europäischen Universitäten ein neues und innovatives Netzwerk etabliert. Innerhalb der Initiative nimmt die JGU als Sprecherhochschule eine essenzielle Funktion ein. Durch die Einrichtung des Gastlabors entsteht nun die Möglichkeit, Forschende aus den assoziierten europäischen Hochschulen nach Mainz einzuladen, um gemeinsame Forschungsprojekte in der Biotechnologie anzustoßen.
Der Dekan des Fachbereichs Biologie, Prof. Dr. Eckhard Thines, führt aus, dass „das neue Gastlabor ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur Internationalisierung, zur Förderung von Interdisziplinarität und zur Stärkung von gemeinsamen Forschungsvorhaben im Bereich der Biotechnologie ist und damit letztendlich auch zur Globalisierung von Berufschancen für Studierende beiträgt.“ Die JGU bietet für die Errichtung des Gastlabors einen Standortvorteil, da vor allem im Bereich Biotechnologie Ressourcen wie die Stamm-, Wirkstoff- und Extraktsammlung des Instituts für Biotechnologie und Wirkstoff-Forschung (IBWF) in Mainz angesiedelt sind. Gleiches gilt für die vor Ort befindliche Expertise, die die Nutzung des Gastlabors gerade auch für internationale Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler attraktiv macht.
Der FORTHEM-Initiative liegt der Gedanke zugrunde, dass die Zukunft und der Erfolg Europas im grenzüberschreitenden Miteinander und im Austausch der Europäerinnen und Europäer liegen. Ziel des Netzwerks ist es, die verschiedenen Mobilitätsvereinbarungen, Forschungsprogramme und Doppel- und Mehrfachabschlüsse der Partneruniversitäten in einer gemeinsamen „Transnational Higher Education Strategy" zusammenzuführen. Darüber hinaus wird angestrebt, sich in der Forschung z. B. über das Programm „FIT FORTHEM", bzw. über gemeinsame Initiativen in Forschungsprogrammen wie Horizont Europa, weiter zu vernetzen.
Biotechnologie
Die Landesregierung will den Biotechnologiestandort Rheinland-Pfalz in den nächsten Jahren konsequent ausbauen und die nationale und internationale Sichtbarkeit entscheidend stärken. Daher setzt sie die starke Förderung der vergangenen Jahre in den Lebenswissenschaften fort und wird in den nächsten zehn Jahren mindestens 100 Millionen Euro investieren. Diese sollen durch Bundes- und private Mittel verdoppelt werden. Weitere 10 Millionen Euro sollen als neue Schwerpunktinvestitionen in der aktuellen Legislaturperiode folgen. Mit Universitätspräsident Prof. Dr. Georg Krausch als Koordinator des Landes für Biotechnologie konnte ein großer Kenner der Forschungslandschaft in Rheinland-Pfalz gewonnen werden, der international bestens vernetzt ist.