Übergeordnetes Ziel des Projektes sei es, einen Beitrag zu einem besseren Verständnis des Alterungsprozesses im Sinne eines gesunden Alterns zu leisten. Mit dem Vorhaben werde auch das Ziel der Landesregierung, das Forschungsprofil im Bereich der Lebenswissenschaften und der Alternsforschung auszuweiten und zu schärfen, gestärkt, so Hoch.
Univ.-Prof. Dr. Philipp Wild, Sprecher der Studienleitung der Gutenberg-Gesundheitsstudie, erläutert: „Der Alterungsprozess wird nach gegenwärtigem Stand der Wissenschaft durch vielschichtige und komplexe Veränderungen auf molekularer, zellulärer und systemischer Ebene vorangetrieben. Zum Beispiel verlieren wir mit dem Alter zunehmend die Fähigkeit, DNA-Schäden zu korrigieren und zu vermeiden. Bislang wurden diese Prozesse des Alterns kaum bzw. überwiegend nur zu einem einzelnen Zeitpunkt untersucht. Um besser verstehen zu können, wie die Prozesse miteinander zusammenhängen und welche Faktoren ein gesundes Altern beeinflussen, sind umfassende Studien über längere Zeiträume notwendig.“
„Seit mehr als 15 Jahren untersucht die Universitätsmedizin Mainz in der großangelegten Gutenberg-Gesundheitsstudie mit über 18.000 Teilnehmenden die Gesundheit der Bevölkerung. Mit der Förderung des Landes rekrutiert die Studie nun eine spezielle Kohorte von besonders gesunden älteren Personen, sogenannte ‚Healthy Ager‘. Das ist ein wichtiger Schritt, um Fragestellungen im Bereich der Alternsforschung gezielt erforschen zu können. Wir freuen uns, dass die Landesregierung uns bei dieser zukunftsweisenden Forschung unterstützt“, so Univ.-Prof. Dr. Ulrich Förstermann, Wissenschaftlicher Vorstand und Dekan der Universitätsmedizin Mainz.
Das Programm hat bereits im Oktober 2022 begonnen und endet am 31. Dezember 2023.
Hintergrund:
Die Gutenberg-Gesundheitsstudie (GHS) ist eine groß angelegte, prospektive und repräsentative Bevölkerungsstudie. Im Rahmen der Studie werden der Gesundheitszustand und der Verlauf von Erkrankungen der Bevölkerung der Rhein-Main-Region untersucht. Ein Schwerpunkt liegt hierbei auf der Untersuchung der Herz-Kreislauf-Gesundheit. Es werden aber auch Krebserkrankungen, Augenerkrankungen sowie Erkrankungen des Immunsystems, des Stoffwechsels und der Psyche untersucht. Ziel der Studie ist es, Risikofaktoren und Ursachen der großen Volkskrankheiten zu identifizieren und so aktiv zur Prävention beizutragen. Mit 18.000 Personen ist die GHS eine der größten lokalen Gesundheitsstudien der Welt und wird seit April 2007 am Zentrum für Kardiologie der Unimedizin Mainz durchgeführt. Die GHS gilt als interdisziplinäres Leuchtturmprojekt und profitiert von der Zusammenarbeit vieler weiterer beteiligten Kliniken und Institute der Universitätsmedizin Mainz. Darüber hinaus besteht eine Vielzahl von Kooperationen mit nationalen sowie internationalen Partnern. Insgesamt arbeiten über 100 Studienmitarbeiter/-innen und Wissenschaftler/-innen am Gelingen der Studie.