| Alternsforschung

Land fördert Programm zur Alternsforschung mit 500.000 Euro

Wissenschaftsminister Clemens Hoch hat der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz einen Förderbescheid in Höhe von 500.000 Euro überreicht. Die Mittel dienen dem Programm „Populationsbasierte Alternsforschung an der Universitätsmedizin Mainz“ („GHS Altern“). „Wir sind im Alter immer länger fit. Und natürlich wollen wir alle einen gesunden Lebensabend verbringen und so lange wie möglich am gesellschaftlichen Leben teilhaben. Mit der steigenden Lebenserwartung nimmt auch die Zahl der alternsbedingten Krankheiten rapide zu. Vor diesem Hintergrund wird die Vorbeugung und Behandlung alternsbedingter Erkrankungen an Relevanz gewinnen. Das stellt uns im Land aber auch vor große gesellschaftliche und ökonomische Herausforderungen, denn die damit verbundene Zunahme alternsbedingter Krankheiten resultiert in gewaltigen Kosten, die von der Gesellschaft getragen werden müssen. Wir fördern dieses Programm daher sehr gerne, denn wir erwarten uns wichtige Erkenntnisse für die Weiterentwicklung von Maßnahmen der Gesundheitsförderung und der Prävention“, sagte Wissenschaftsminister Clemens Hoch.
v.l.n.r. Univ.-Prof. Dr. Ulrich Förstermann (Wissenschaftlicher Vorstand und Dekan), PD Dr. Christian Elsner (Käufmännischer Vorstand), Marion Hahn (Pflegevorstand), Minister Clemens Hoch, Univ.-Prof. Dr. Philipp Wild (Sprecher der Studienleitung der Gutenberg-Gesundheitsstudie), Univ.-Prof. Dr. Norbert Pfeiffer (Vorstandsvorsitzender und Medizinischer Vorstand)

Übergeordnetes Ziel des Projektes sei es, einen Beitrag zu einem besseren Verständnis des Alterungsprozesses im Sinne eines gesunden Alterns zu leisten. Mit dem Vorhaben werde auch das Ziel der Landesregierung, das Forschungsprofil im Bereich der Lebenswissenschaften und der Alternsforschung auszuweiten und zu schärfen, gestärkt, so Hoch.

Univ.-Prof. Dr. Philipp Wild, Sprecher der Studienleitung der Gutenberg-Gesundheitsstudie, erläutert: „Der Alterungsprozess wird nach gegenwärtigem Stand der Wissenschaft durch vielschichtige und komplexe Veränderungen auf molekularer, zellulärer und systemischer Ebene vorangetrieben. Zum Beispiel verlieren wir mit dem Alter zunehmend die Fähigkeit, DNA-Schäden zu korrigieren und zu vermeiden. Bislang wurden diese Prozesse des Alterns kaum bzw. überwiegend nur zu einem einzelnen Zeitpunkt untersucht. Um besser verstehen zu können, wie die Prozesse miteinander zusammenhängen und welche Faktoren ein gesundes Altern beeinflussen, sind umfassende Studien über längere Zeiträume notwendig.“

„Seit mehr als 15 Jahren untersucht die Universitätsmedizin Mainz in der großangelegten Gutenberg-Gesundheitsstudie mit über 18.000 Teilnehmenden die Gesundheit der Bevölkerung. Mit der Förderung des Landes rekrutiert die Studie nun eine spezielle Kohorte von besonders gesunden älteren Personen, sogenannte ‚Healthy Ager‘. Das ist ein wichtiger Schritt, um Fragestellungen im Bereich der Alternsforschung gezielt erforschen zu können. Wir freuen uns, dass die Landesregierung uns bei dieser zukunftsweisenden Forschung unterstützt“, so Univ.-Prof. Dr. Ulrich Förstermann, Wissenschaftlicher Vorstand und Dekan der Universitätsmedizin Mainz.

Das Programm hat bereits im Oktober 2022 begonnen und endet am 31. Dezember 2023.

Hintergrund:

Die Gutenberg-Gesundheitsstudie (GHS) ist eine groß angelegte, prospektive und repräsentative Bevölkerungsstudie. Im Rahmen der Studie werden der Gesundheitszustand und der Verlauf von Erkrankungen der Bevölkerung der Rhein-Main-Region untersucht. Ein Schwerpunkt liegt hierbei auf der Untersuchung der Herz-Kreislauf-Gesundheit. Es werden aber auch Krebserkrankungen, Augenerkrankungen sowie Erkrankungen des Immunsystems, des Stoffwechsels und der Psyche untersucht. Ziel der Studie ist es, Risikofaktoren und Ursachen der großen Volkskrankheiten zu identifizieren und so aktiv zur Prävention beizutragen. Mit 18.000 Personen ist die GHS eine der größten lokalen Gesundheitsstudien der Welt und wird seit April 2007 am Zentrum für Kardiologie der Unimedizin Mainz durchgeführt. Die GHS gilt als interdisziplinäres Leuchtturmprojekt und profitiert von der Zusammenarbeit vieler weiterer beteiligten Kliniken und Institute der Universitätsmedizin Mainz. Darüber hinaus besteht eine Vielzahl von Kooperationen mit nationalen sowie internationalen Partnern. Insgesamt arbeiten über 100 Studienmitarbeiter/-innen und Wissenschaftler/-innen am Gelingen der Studie.

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