„Die Nationale Forschungsdateninfrastruktur soll die zentrale Forschungsgrundlage für die Forschung von morgen werden. Sie ist ein Meilenstein in der deutschen Wissenschaftspolitik“, berichtet Wissenschaftsminister Clemens Hoch. „Auch in der zweiten Förderrunde ist Rheinland-Pfalz wieder stark vertreten. Wir sind mit sechs Wissenschaftseinrichtungen an fünf neuen Verbünden beteiligt. Die Bannbreite der Themen geht von der Mathematik, Physik und Materialwissenschaft bis hin zu den Sprachwissenschaften. Der Erfolg macht deutlich, dass Rheinland-Pfalz bei den Zukunftsthemen bestens aufgestellt und wissenschaftlich breit vernetzt ist.“
Die Technische Universität Kaiserslautern und das Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik (ITWM) werden in der „Mathematischen Forschungsinitiative“ (MaRDI) als Co-Sprecher fungieren. Für diesen Verbund stellen Bund und Länder insgesamt ca. 12,4 Millionen Euro zur Verfügung. Ebenfalls übernimmt die JGU den Co-Sprecher im Konsortium „Teilchen, Universum, Kerne und Hadronen für die NFDI“. Dieses wird mit 16,7 Millionen Euro gefördert. Als Projektpartner sind die Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz und die Universität Trier im NFDI „Text+“ (Fördersumme 16,7 Millionen Euro), die TU Kaiserslautern und das Max-Planck-Institut für Polymerforschung Mainz im „FAIRe Dateninfrastruktur für die Physik der kondensierten Materie und die chemische Physik fester Stoffe“ (FAIRmat) mit einer Förderung von 17,2 Millionen Euro sowie die TU Kaiserslautern in der „Nationalen Forschungsdateninfrastruktur für Materialwissenschaften & Werkstofftechnik“ vertreten. Letztere erhält Fördermittel in Höhe von 15,7 Millionen Euro.
Die Nationale Forschungsdateninfrastruktur soll ein digitales Netzwerk an Forschungsdaten mit vereinheitlichten Standards schaffen, um eine wissenschaftliche Nutzung zu ermöglichen. Sie soll Grundlage für Forschung und Innovation werden. Zentrale Ziele der NFDI sind die systematische und nachhaltige Verbesserung des Zugangs zu Forschungsdaten, die dezentrale, projektförmige Erschließung von Datenbeständen, die Schaffung einer untereinander verknüpften Gesamtstruktur, das Zusammenbringen von Anbietern und Nutzern, die Entwicklung von Standards für ein interoperables Forschungsdatenmanagement, die Schaffung einer gemeinsamen Basis für Datenschutz, Souveränität, Integrität und Qualität von Daten, der Aufbau von Service und die Sicherstellung der internationalen Anschlussfähigkeit.
Für die Förderung der NFDI stellen Bund und Länder im Zeitraum von 2019 bis 2028 bis zu 90 Mio. Euro jährlich zur Verfügung. Der Großteil des Geldes soll dabei bis zu 30 Konsortien in drei zeitlich versetzten Ausschreibungsrunden zugutekommen. Bereits in der ersten Förderrunde 2020 waren aus Rheinland-Pfalz die Akademie der Wissenschaften und der Literatur, die Johannes Gutenberg-Universität Mainz, die Technische Universität Kaiserslautern und das Trierer Leibniz-Zentrum für Psychologische Information und Dokumentation erfolgreich. Sie beteiligen sich an vier von insgesamt neun damals auf den Weg gebrachten Konsortien. Die Mainzer Akademie hat hierbei die Konsortialführerschaft für das ca. 18,5 Mio. Euro starke Konsortium „NFDI4Culture“ übernommen.