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„Smart-Form“ – Entwicklung von Nanotherapeutika fördern: Katharina Heil übergibt Landeszuwendung in Höhe von rund 2,2 Millionen Euro an IMM und ITWM

Das Fraunhofer-Institut für Mikrotechnik und Mikrosysteme IMM in Mainz und das Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik ITWM in Kaiserslautern erhalten rund 2,2 Millionen Euro zur Durchführung ihres Kooperationsprojekts „Smart-Form – Smarte, KI-gestützte Formulierungsentwicklung für effektive Nanotherapeutika“. Ziel des Projekts ist es, mit Hilfe künstlicher Intelligenz eine Plattform für die Optimierung und Vorhersagbarkeit von Formulierungsprozessen für Nanotherapeutika zu schaffen. Dies soll zu einem tieferen Verständnis der komplexen Prozesse bei der Herstellung von Nanotherapeutika führen, eine bessere Vorhersage und Übertragbarkeit auf neue Nanotherapeutika ermöglichen und da-mit die Formulierungsentwicklung effizienter und nachhaltiger gestalten. Katharina Heil, Ministerialdirektorin im Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit, übergab den Förderbescheid an Prof. Dr. Michael Maskos, Institutsleiter des IMM und an Prof. Dr. Karlheinz Küfer, Bereichsleiter Optimierung des ITWM.

„Mit der Förderung des Projekts „Smart-Form“ leisten wir einen Beitrag zur Souveränität Deutschlands im Bereich der Arzneimittelentwicklung, -produktion und -versorgung. Therapeutika auf Basis maßgeschneiderter Nanomaterialien können in Zukunft neue Möglichkeiten zur Behandlung verschiedener Krankheiten bieten. Gleichzeitig trägt die erfolgreiche Umsetzung des Projekts dazu bei, Rheinland-Pfalz als Standort für Biotechnologie und Life Sciences weiter auszubauen und die Bereiche der personalisierten Medizin und des gesunden Alterns zu stärken. Das Projekt zahlt dabei mit der Entwicklung eines Biotech-KI-Leuchtturmprojektes auch auf die Ziele der Biotechnologiestudie Rheinland-Pfalz ein, welche dies fordert“, sagte Katharina Heil. Die Fraunhofer-Institute IMM und ITWM seien für Rheinland-Pfalz wichtige Partner bei dem Ziel, die rheinland-pfälzische Wissenschaft und Wirtschaft durch Innovation und Wissenstransfer an die Spitze der Zukunftstechnologien zu bringen. Die damit verbundene Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit trage auch zur Schaffung von Arbeitsplätzen bei.

„Mit „Smart-Form“ schaffen wir eine zukunftsweisende Plattform, die Künstliche Intelligenz und Mikromischer-basierte Formulierungstechnologie zusammenführt, um die Entwicklung von Nanomedizin nachhaltiger und effizienter zu gestalten. Dieses Projekt stärkt nicht nur den Innovationsstandort Rheinland-Pfalz, sondern leistet auch einen entscheidenden Beitrag zur resilienten und ressourcenschonenden Arzneimittelproduktion in Europa. Wir danken dem Land Rheinland-Pfalz für die wertvolle Unterstützung, die es ermöglicht, wissenschaftliche Exzellenz in anwendungsnahe Lösungen zu überführen“, erklärte Prof. Dr. Michael Maskos, Institutsleiter des Fraunhofer IMM.

„Es ist dem Fraunhofer ITWM ein zentrales Anliegen, hybride modellergänzte KI-Algorithmen, zu entwickeln, die zum einen mit deutlich weniger gemessenen Daten zurechtkommen als rein datengetriebene Modelle und gleichzeitig verlässlichere, physikalisch valide Ergebnisse generieren. Die im Projekt Smart-Form gegebene komplexe Biotechnologie der Formulierung von Nanotherapeutika ist dafür eine hervorragende Anwendung.“ 

„Smart-Form“ zielt darauf ab, das Interesse der pharmazeutischen Industrie an Nanotherapeutika durch vereinfachte Verfahren, schnellere Prozesse und neue Formulierungen zu steigern. Dies soll zu einer nachhaltigeren Therapieform beitragen, von der sowohl die Patienten durch eine bessere Verträglichkeit der Nanoformulierungen mit weniger Nebenwirkungen und höherer Wirksamkeit als auch die pharmazeutische Industrie durch eine schnellere Entwicklung und Produktion sowie geringere Kosten für Pilotprodukte profitieren. Der Begriff Nanotherapeutika ist ein Oberbegriff für den Einsatz von Nanomaterialien im Bereich der Therapeutika. Die steigende Zahl von Infektionskrankheiten, sei es durch das vermehrte Auftreten bekannter Erreger, durch neue Viren mit pandemischem Potenzial oder auch durch die wachsende Zahl multiresistenter Erreger, erfordert neuartige, wirksame Medikamente.

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