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Vor Ort Corona-Testungen optimieren: Landesimpfkoordinator Daniel Stich informiert sich über Projekt „OPEN-POCT“ am Fraunhofer-Institut für Mikrotechnik und Mikrosysteme IMM

Das Fraunhofer-Institut für Mikrotechnik und Mikrosysteme IMM ist gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering IESE an der Entwicklung eines optimierten Testökosystems zum Nachweis des Coronavirus‘ beteiligt. Ziel ist es, vor Ort Testungen (point-of-care, POC) auf PCR Niveau zu ermöglichen und für die Massenanwendung praktikabel zu machen. Landesimpfkoordinator Daniel Stich besuchte das Fraunhofer IMM in Mainz und informierte sich vor Ort über die ersten Projektergebnisse.

„In der Pandemiebekämpfung setzt das Land Rheinland-Pfalz auf zwei Säulen: Impfen und Testen. Aktuell sind gut die Hälfte der Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer vollständig geimpft und wir arbeiten durch niedrigschwellige Impfangebote, wie unsere Impfbusse, daran, diese Zahl weiter zu erhöhen. Dennoch sind Tests besonders für die Menschen wichtig, die nicht geimpft werden können. Das Fraunhofer IMM ist hier an der Entwicklung eines vereinfachten PCR-Tests beteiligt, der mehr Sicherheit bei den Testergebnissen in ähnlicher Zeit wie ein Antigen-Schnelltest ermöglichen soll. Damit ermöglicht rheinland-pfälzische Forschung einen weiteren Schritt in Richtung mehr Sicherheit“, so der Landesimpfkoordinator.

Institutsleiter Prof. Dr. Michael Maskos betont: „Im OPEN-POCT Projekt werden ein offenes PCR Testsystem und eine Strategie entwickelt, was jedem Unternehmen die Möglichkeit bieten wird, seinen Beitrag zur schnellen und massenhaften Verfügbarkeit von Testgeräten und Tests zu leisten. Daraus resultiert eine Bereitstellung eines günstigen, zuverlässigen und sensitiven Tests auf PCR Basis, der schnell überall einsatzbereit ist und zur Eindämmung von pandemischen Ausbruchsgeschehen unmittelbar beitragen wird. In den letzten Jahren wurden dafür von uns die technologischen Grundlagen gelegt und Konzepte entwickelt, PCR-Nachweise in unter 15 Minuten durchzuführen.“

Bereits im März war das Projekt OPEN-POCT „Aufbau eines administrativen und regulatorischen Ökosystems für eine skalierbare, intelligente und digitalisierte Open- Access-Schnelltestplattform zum Nachweis pandemischer Infektionserreger“ in Mainz gestartet. Im Fokus der Arbeiten des Fraunhofer IMM steht perspektivisch also die Entwicklung einer breit einsetzbaren kostengünstigen und sensitiven Testmöglichkeit für jeden. Im Gegensatz zu den Antigenschnelltests besitzen PCR-Tests eine höhere Sensitivität und liefern damit genauere Testergebnisse. Zusammen mit einem sicheren und schnellen Datentransfer positiver Testergebnisse an zuständige Behörden bietet diese neue Plattform die Möglichkeit zur Massentestung und ist ein wichtiger Schritt in der Pandemiebekämpfung.

Beide Fraunhofer Institute bringen ihre Fachexpertise in das Projekt mit ein. Das Fraunhofer IMM konzentriert sich auf die Aspekte im Bereich der Analysesysteme und Sensorik. Dies beinhaltet die technische Umsetzung von einer vereinfachten und sicheren Probenvorbereitung in Kombination mit vollautomatisierten Prozessabläufen auf dem POC-PCR-Testsystem sowie die Implementierung alternativer Untersuchungsmaterialien wie z. B. Speichel und Rachenspülwasser. Die Bereiche Software- und Systementwicklungsmethoden des Projektes liegen in der Hand des Fraunhofer-IESE. Ihre Expertise soll den automatisierten und datenschutzkonformen Datentransfer sicherstellen. Das Projekt soll seitens der EFRE REACT-EU mit 1,8 Mio. Euro gefördert werden.

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