„Geschlechtergerechtigkeit ist ein Qualitätsmerkmal guter hochschulpolitischer Praxis. Doch die aktuellen Zahlen zeigen, dass im Wissenschaftssystem Frauen auf den höheren Qualifikationsebenen sowie in Leitungsfunktionen unterproportional vertreten sind. Daher ist es unser Ziel, deutlich mehr Frauen für Wissenschaft und Forschung zu gewinnen, mehr weibliche Exzellenz nachhaltig im System zu halten und insbesondere den Anteil von Frauen in wissenschaftlichen Spitzenpositionen zu erhöhen“, sagte Wissenschaftsminister Clemens Hoch. Um die Beteiligung von Frauen an Leitungspositionen und damit ihre Sichtbarkeit deutlich zu erhöhen und den notwendigen Organisations- und Kulturwandel zu beschleunigen, würde gemeinsam mit den Hochschulen und den zentralen Gleichstellungsbeauftragten intensiv daran gearbeitet werden, die Gleichstellung an den Hochschulen weiter zu verbessern.
Im Rahmen der für das Jahr 2024 bewilligten Fördermaßnahmen liegt ein Schwerpunkt auf der Einrichtung einer Gleichstellungskoordinatorin als zentrale Ansprechpartnerin für alle Gleichstellungsbeauftragten der elf staatlichen Hochschulen in Rheinland-Pfalz. Die Koordinatorin soll die Arbeit der Gleichstellungsbeauftragten unterstützen und die Gleichstellungskompetenz an den Hochschulen bündeln. Darüber hinaus ist vorgesehen, die bereitgestellten Mittel für die Entlastung der Gleichstellungsbeauftragten durch unterstützendes Personal sowie für Fortbildungsmöglichkeiten zu verwenden. Darüber hinaus soll die Weiterqualifizierung von Wissenschaftlerinnen gefördert werden.
„Fest steht, dass in Rheinland-Pfalz wie auch bundesweit die Anzahl von Frauen in wissenschaftlichen Spitzenpositionen nicht zufriedenstellend ist“, so Clemens Hoch und verwies auf die weiteren Maßnahmen der Landesregierung. So setzt das Land mit dem bundesweit einmaligen Ada-Lovelace-Mentoring-Projekt einen besonderen Schwerpunkt auf die Gewinnung von Frauen für ein MINT-Studium. Denn nur wenn ein Pool an Studentinnen im MINT-Bereich vorhanden ist, können in der Folge auch genügend Frauen in den höheren Stufen der wissenschaftlichen Karriere partizipieren. Daneben bereitet das Mary Somerville-Lehrbeauftragtenprogramm Frauen auf eine Professur an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften (HAW) vor, indem frühzeitig Lehrerfahrung und Kontakte vermittelt werden. Somit setzt es, ebenso wie das Juniorprofessorinnenprogramm der Landesregierung für die Universitäten, auf die wichtige Ebene der Professorenschaft und die dortige Erhöhung des Frauenanteils.