„Rheinland-Pfalz ist exzellent in der Künstlichen Intelligenz und exzellent in der Biotechnologie. Beides sind Zukunftsfelder, die wir als Land gezielt fördern und weiterentwickeln. Unser Ziel ist es, die Grundlagenforschung und den Transfer in die Anwendung noch stärker zu vernetzen und Schnittstellen noch enger miteinander zu verknüpfen. Die Forschungsergebnisse müssen effektiv und effizient zum Wohle der Gesellschaft nutzbar gemacht werden“, so Wissenschaftsminister Clemens Hoch am Freitag in Kaiserslautern. Bereits seit mehr als 30 Jahren fördere Rheinland-Pfalz die Forschung im Bereich der KI an seinen Universitäten, Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen und stärke kontinuierlich ihre Entwicklung durch die rheinland-pfälzische KI-Agenda, den aktuellen Koalitionsvertrag und die Digitalstrategie. Gleichzeitig sei das Land ein bedeutender Biotechnologiestandort mit Tradition, der in Forschung sowie Lehre stark und breit aufgestellt sei, so Minister Hoch weiter.
Ein herausragendes Beispiel für die Verknüpfung von KI und Biotechnologie ist das vom Land mit über 2,2 Millionen Euro geförderte Projekt „Smart-Form - Smarte, KI-gestützte Formulierungsentwicklung für effektive Nanotherapeutika“, ein gemeinsames Projekt der Fraunhofer-Institute ITWM und IMM. Ziel ist mit Hilfe von künstlicher Intelligenz eine Plattform zur Optimierung von Formulierungsprozessen für Nanomedikamente zu etablieren. Das Projekt trägt maßgeblich zur Stärkung der Arzneimittelsouveränität in Deutschland und zur Nachhaltigkeit in der pharmazeutischen Produktion bei. Es ist eines der Leuchtturmvorhaben an der Schnittstelle von KI und Bio-technologie in Rheinland-Pfalz und zahlt auf die rheinland-pfälzische Biotechnologiestudie ein, welche u.a. die Stärkung der Schnittstelle KI und Biotechnologie einfordert.
„Mit Smart-Form bringen wir die Synergien von Künstlicher Intelligenz und Biotechnologie gezielt in die Anwendung. Durch datengetriebene Modelle und intelligente Prozesssimulationen schaffen wir die Grundlage, Formulierungsentwicklungen für Nanotherapeutika deutlich zu beschleunigen und nachhaltiger zu gestalten. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Arzneimittelsouveränität und stärken den Innovationsstandort Rheinland-Pfalz als Brücke zwischen Forschung und industrieller Umsetzung“, bekräftigt Prof. Dr. Michael Maskos, Institutsleiter des Fraunhofer IMM.
„Es liegen enorme Chancen darin, in das Training von datenbasierten Lernverfahren das Fachwissen über biologische Zusammenhänge und biotechnologische Produktionsprozesse zu integrieren. Dass dies Zeit, Daten, Geld spart und noch zu deutlichen Verbesserungen in der Praxis führen kann, konnten wir innerhalb des Projekts „Smart-Form“ demonstrieren, so Prof. Dr. Michael Bortz, Abteilungsleiter am ITWM.
Auch der Erfolg bei der Beantragung des Zukunftsclusters curATime durch TRON, die Universitätsmedizin Mainz und dem DFKI zusammen mit weiteren Akteuren und der Wirtschaft, unterstreicht die Exzellenz des Standortes in KI und Biotechnologie. Hier werden KI-basierte Biomarkerforschung und immunologische Lösungsansätze kombiniert, um neue Präventions- und Behandlungskonzepte für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu entwickeln und an die Patientinnen und Patienten zu bringen. Das Land hat dem Zukunftscluster eine flankierende Förderung von einer Million Euro in Aussicht gestellt und sich darüber hinaus bereit erklärt, auch die nächste Förderphase zu unterstützen.
„Von zentraler Bedeutung ist es für uns in Rheinland-Pfalz dabei immer, dass so-wohl die Künstliche Intelligenz als auch die Biotechnologie zum Wohl von Menschheit, Gesellschaft und Umwelt eingesetzt wird“, betont Wissenschaftsminister Clemens Hoch.